Startseite
»
Konzerte
»
2 - 4 Hörner + Orchester
»
Rosetti, Antonio - RWV C57 Konzert für 2 Hörner Es-Dur

Rosetti, Antonio - RWV C57 Konzert für 2 Hörner Es-Dur
- Biographie Antonio Rosettis
- Liste der Konzerte für Horn von Rosetti mit den unterschiedlichen Nummerierungen
Antonio Rosetti (1750 - 1792)
Konzert für 2 Hörner und Orchester Es-Dur (RWV C57)
Auch in heutiger Zeit wird das Lebenswerk des Kontrabassisten, Komponisten und Kapellmeisters Antonio Rosetti (1750 - 1792) und sein stilbildende Einfluss auf die Musik des ausgehende 18. Jahrhunderts unterschätzt. Schrieb doch Rosetti selbst an seinen Dienstherrn Fürst Kraft Ernst zu Öttingen-Wallerstein von seiner Reise 1782 aus Paris über das Pariser Konzertleben:
"Sinfonien hört man keine alß von Haydn und - /: wenn ich´s sagen darf :/ von Rosetti! - hin und wieder noch Ditters."
Die frühe Biographie Antonio Rosetti, geboren in Leitmeritz/Böhmen, liegt im Dunkeln. Sein Geburtsort taucht nur im Heiratsregister auf, sein wahrscheinlicher Name Anton Rösler ist so nicht belegt. Auch heute wird ihm immer noch von fleissigen Bibliothekaren wider besseren Wissens, gern ein "Franz" angedichtet, obwohl dies nirgends belegt ist. Als Antonio Rosetti unterzeichnete er damals, war bekannt, beliebt und hatte Erfolg. Wann er sich allerdings diesen Namen gab ist auch nicht genau belegt, wahrscheinlich nach seiner Ausbildung in Prag und vor seiner Anstellung am Hof zu Wallerstein.
Rosetti lernte an diesem Hofe ausgezeichnete Hornisten kennen, so den Hornisten Johann Türrschmidt (1725 - 1800) und seinen Sohn Carl Türrschmidt (1753 - 1797), Johann Georg Nisle (1731 - 1788) und natürlich die Hornisten Joseph Nagel (1751 - 1802) und Franz Anton Zwierzina (1751 - 1825). Aber auch überregional hatte er Kontakte, so komponierte er auch für Giovanni Punto und wahrscheinlich Franz Lang.
Das Ergebnis: 23 Konzerte für ein oder zwei solistische Hörner. Mit dieser einmaligen Leistung fand er auch ein Modell des Hornkonzertes mit seinem Romance-Mittelteil und 6/8 Rondo-Satz, welches Mozart mit hoher Wahrscheinlichkeit als Vorlage für seine Hornkompositionen diente.
Das vorliegende Konzert ist mit seiner Quellenlage wohl zugleich Wunsch- als auch Alptraum eines jeden Herausgebers. Es existieren 5 Quellen für dieses Werk, keine ist aber ein Autograph oder hat eindeutige Beweise für die Originalität. Für die Herausgabe des Werkes wurden 4 Quellen ausgewertet, es sind:
· Der einziger Druck eines Doppelhornkonzertes von Rosetti, erschienen beim Verlag Sieber in Paris etwa um 1786
· Abschrift des Konzertes in der Sammlung Zwierzina/Wallerstein (III 4 ½ 2° 433)
· Abschrift des Konzertes aus dem Stift Melk /Österreich (IV N 341)
· Abschrift des Konzertes aus der Sammlung des Mozarteum/ Salzburg (423c)
Alle Abschriften sind nicht genau identisch, der Druck von Sieber steht zudem in E und nicht in Es-Dur. Bei der Herausgabe wurde vergleichend versucht, die wahrscheinlich originalste Fassung zu finden. Bei den Takten ab Takt 103 im 3.Satz versagte dieses Verfahren, so das keine Auswahl getroffen wurde, sondern alle 4 verschiedenen Schlussteile hier mit vorgestellt werden. Die Fassung des Pariser Druckes mit einem Coda-Schluss ist in Ihrer Form auch für das im Autograph überlieferte Hornkonzert C 49 belegt. Aber alle Varianten scheinen möglich, praktikabel und gleich wertvoll, als diese zu unterschlagen.
Alle Abschriften haben kleine Eigenheiten, so fehlt in der Wallersteiner Abschrift eine Kadenz im 1.Satz, die Abschrift in Salzburg wurde vom Hornisten Johann Michael Mayr angefertigt und der Solopart seinen solistischen Fähigkeiten angepasst. So lassen sich auch die zwei ersten Takte des 2.Satzes erklären, die nur in dieser Abschrift überliefert wurden. Das Orchestertutti mildert den ersten Einsatz des 1.Horns, der mit einem gestopften f´´ wohl die Gefahr eines typischen Hornunfalls in Form eines "Kicksers" bot.
Die Abschrift aus Melk wurde kurioserweise Mozart einmal zugeordnet, auf der Bassostimme vermerkt aber der Kopist eindeutig Ant. Rosetti als Autor. Auch gibt es in den Abschriften verschiedene Besetzungsmöglichkeiten, die Wallersteiner Abschrift enthält zusätzliche Oboenstimmen, die Melker Abschrift hat eine umgeschrieben Bratschenstimme des 1. Solohorns.
Dass dieses Werk populär war, beweisen die zahlreichen Abschriften hinlänglich. Das Konzert scheint allerdings nicht für die Hornisten Nagel und Zwierzina komponiert worden zu sein. Schon 1780 traten die Hornisten Palsa und Türrschmidt in verschiedenen Städten, so auch in Paris und Leipzig, mit einem Doppelhornkonzert von Rosetti auf. Rosetti widmete das Hornkonzert C 49 dem Hornisten Türrschmidt. Der erwähnte Codaschluss des Pariser Druckes ähnelt in der Form diesem Konzert. Auch die Besetzung mit Flöten und die fehlende, aber für das Wallersteiner Orchester typische, "zweite" Violastimme weisen eher auf ein früheres Kompositionsdatum, und damit auf Palsa und Türrschmidt, als auf die späte Besetzung der Konzerte für Nagel und Zwierzina hin.
Im Anhang finden sich 2 Kadenzen für den 1.Satz aus den Abschriften von Melk und Salzburg, welche die Möglichkeit bieten sollen, Varianten aus dieser Zeit, spielbar auf dem historisch korrekten Naturhorn zu praktizieren.
"Sinfonien hört man keine alß von Haydn und - /: wenn ich´s sagen darf :/ von Rosetti! - hin und wieder noch Ditters."
Die frühe Biographie Antonio Rosetti, geboren in Leitmeritz/Böhmen, liegt im Dunkeln. Sein Geburtsort taucht nur im Heiratsregister auf, sein wahrscheinlicher Name Anton Rösler ist so nicht belegt. Auch heute wird ihm immer noch von fleissigen Bibliothekaren wider besseren Wissens, gern ein "Franz" angedichtet, obwohl dies nirgends belegt ist. Als Antonio Rosetti unterzeichnete er damals, war bekannt, beliebt und hatte Erfolg. Wann er sich allerdings diesen Namen gab ist auch nicht genau belegt, wahrscheinlich nach seiner Ausbildung in Prag und vor seiner Anstellung am Hof zu Wallerstein.
Rosetti lernte an diesem Hofe ausgezeichnete Hornisten kennen, so den Hornisten Johann Türrschmidt (1725 - 1800) und seinen Sohn Carl Türrschmidt (1753 - 1797), Johann Georg Nisle (1731 - 1788) und natürlich die Hornisten Joseph Nagel (1751 - 1802) und Franz Anton Zwierzina (1751 - 1825). Aber auch überregional hatte er Kontakte, so komponierte er auch für Giovanni Punto und wahrscheinlich Franz Lang.
Das Ergebnis: 23 Konzerte für ein oder zwei solistische Hörner. Mit dieser einmaligen Leistung fand er auch ein Modell des Hornkonzertes mit seinem Romance-Mittelteil und 6/8 Rondo-Satz, welches Mozart mit hoher Wahrscheinlichkeit als Vorlage für seine Hornkompositionen diente.
Das vorliegende Konzert ist mit seiner Quellenlage wohl zugleich Wunsch- als auch Alptraum eines jeden Herausgebers. Es existieren 5 Quellen für dieses Werk, keine ist aber ein Autograph oder hat eindeutige Beweise für die Originalität. Für die Herausgabe des Werkes wurden 4 Quellen ausgewertet, es sind:
· Der einziger Druck eines Doppelhornkonzertes von Rosetti, erschienen beim Verlag Sieber in Paris etwa um 1786
· Abschrift des Konzertes in der Sammlung Zwierzina/Wallerstein (III 4 ½ 2° 433)
· Abschrift des Konzertes aus dem Stift Melk /Österreich (IV N 341)
· Abschrift des Konzertes aus der Sammlung des Mozarteum/ Salzburg (423c)
Alle Abschriften sind nicht genau identisch, der Druck von Sieber steht zudem in E und nicht in Es-Dur. Bei der Herausgabe wurde vergleichend versucht, die wahrscheinlich originalste Fassung zu finden. Bei den Takten ab Takt 103 im 3.Satz versagte dieses Verfahren, so das keine Auswahl getroffen wurde, sondern alle 4 verschiedenen Schlussteile hier mit vorgestellt werden. Die Fassung des Pariser Druckes mit einem Coda-Schluss ist in Ihrer Form auch für das im Autograph überlieferte Hornkonzert C 49 belegt. Aber alle Varianten scheinen möglich, praktikabel und gleich wertvoll, als diese zu unterschlagen.
Alle Abschriften haben kleine Eigenheiten, so fehlt in der Wallersteiner Abschrift eine Kadenz im 1.Satz, die Abschrift in Salzburg wurde vom Hornisten Johann Michael Mayr angefertigt und der Solopart seinen solistischen Fähigkeiten angepasst. So lassen sich auch die zwei ersten Takte des 2.Satzes erklären, die nur in dieser Abschrift überliefert wurden. Das Orchestertutti mildert den ersten Einsatz des 1.Horns, der mit einem gestopften f´´ wohl die Gefahr eines typischen Hornunfalls in Form eines "Kicksers" bot.
Die Abschrift aus Melk wurde kurioserweise Mozart einmal zugeordnet, auf der Bassostimme vermerkt aber der Kopist eindeutig Ant. Rosetti als Autor. Auch gibt es in den Abschriften verschiedene Besetzungsmöglichkeiten, die Wallersteiner Abschrift enthält zusätzliche Oboenstimmen, die Melker Abschrift hat eine umgeschrieben Bratschenstimme des 1. Solohorns.
Dass dieses Werk populär war, beweisen die zahlreichen Abschriften hinlänglich. Das Konzert scheint allerdings nicht für die Hornisten Nagel und Zwierzina komponiert worden zu sein. Schon 1780 traten die Hornisten Palsa und Türrschmidt in verschiedenen Städten, so auch in Paris und Leipzig, mit einem Doppelhornkonzert von Rosetti auf. Rosetti widmete das Hornkonzert C 49 dem Hornisten Türrschmidt. Der erwähnte Codaschluss des Pariser Druckes ähnelt in der Form diesem Konzert. Auch die Besetzung mit Flöten und die fehlende, aber für das Wallersteiner Orchester typische, "zweite" Violastimme weisen eher auf ein früheres Kompositionsdatum, und damit auf Palsa und Türrschmidt, als auf die späte Besetzung der Konzerte für Nagel und Zwierzina hin.
Im Anhang finden sich 2 Kadenzen für den 1.Satz aus den Abschriften von Melk und Salzburg, welche die Möglichkeit bieten sollen, Varianten aus dieser Zeit, spielbar auf dem historisch korrekten Naturhorn zu praktizieren.
1. Satz Allegro
Die Orchesterstimmen sind leihweise erhältlich!