Camille Saint-Saëns
Der Karneval der Tiere
Le Carnavale des Animaux
Große zoologische Fantasie
Grande Fantaisie zoologique
vollständige Bearbeitung für Bläserquintett - Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott (Kontrafagott ad. lib.)
Der Karneval der Tiere entstand 1886 in der Abgeschiedenheit eines kleinen österreichischen Ortes, die Camille Saint-Saëns nach einer Konzerttournee durch Deutschland suchte. Ein solches humoristisches Stück versprach der Komponist schon seit dem Jahr 1865, damals Lehrer an der Ecole Niedermeyer, seinen Schülern.
Der Karneval war als Überraschung für ein Fastnachtskonzert des frz. Cellisten Charles Lebouc . gedacht. Zahlreiche Zitate aus der Musikliteratur wurden spaßig verarbeitet, so etwa Offenbachs Can-Can, zweckmäßig für das Schildkrötenballett, oder der Auftritt des Elefanten zur Musik des Sylphentanzes aus Faust`s Verdammung von Berlioz und Mendelssohns Sommernachtstraum. Die Angst Camille Saint-Saëns, nun nicht mehr als ernster Komponist wahrgenommen zu werden, veranlassten ihn einige Jahre später, die öffentliche Aufführung des Karnevals zu verbieten. Einzige Ausnahme war Le cygne (Der Schwan), jenes Paradestück für den Cellisten Lebouc . In seinem Testament erlaubte Saint-Saëns dann wieder die Aufführung.
|
Camille Saint-Saëns (1835 - 1921)
|
Charles Lebouc
|
Die Bearbeitung für ein Bläserquintett geschah auch durch Bitten vieler Musiker, welche meine Bearbeitung von
Prokofjews Peter und der Wolf für Bläserquintett musizierten und nun auf ein zweites Werk hofften, welches sich gut kombinieren lässt und für Kinderkonzerte geeignet ist.
Beim Elefanten empfiehlt es sich, ein Kontrafagott einzusetzen. Bei den Schreien der Esel (Nr. 8 Wesen mit langen Ohren) kann auch eine Piccoloflöte gespielt werden. Da es keine Pianisten (Nr.11) gibt, könnte man die Musiker als junge Talente auf dem Blasinstrument ankündigen, welche vor einer wichtigen Technikprüfung üben müssen.
Auf den Text von Loriot kann hier aus lizenzrechtlichen Problemen nur verwiesen werden. Er steht im Band „Möpse und Menschen“ erschienen im Diogenes Verlag.