Über den Komponisten Kurt Mederacke ist leider nur sehr wenig oder gar nichts in den einschlägigen Musiklexika vermerkt. Am bekanntesten ist er durch sein Bläserquintett "Böhmische Suite" op.43 geworden, welches 1948 beim Leipziger Verlag Hofmeister erstmals erschien. Heute ist es ein fester Bestandteil der Bläserquintettliteratur.
Mederacke wurde 1910 in Leipzig geboren. Er erhielt seine Ausbildung von 1927 bis 1935 am Landeskonservatorium der Musik zu Leipzig. Mederacke studierte anfangs Violine bei Charles Münch, später im Hauptfach Fagott bei Prof. Carl Schaefer. In den 30er Jahre bis etwa 1942 war er 3./1. Fagottist in Chemnitz. Aus dieser Zeit finden sich von seinen Kompositionen zwei gedruckte Werke, ein Neu-Deutschland-Marsch aus dem Jahr 1933 und "Am Meer" op.4 - ein Salonstück für Klavier oder Salonorchester, welches beim Leipziger Verlag Otto Gaumer erschien.
Nach dem 2.WK erschienen beim schon genannten Verlag Hofmeister noch einige Bände Orchesterstudien für Fagott, welche Kurt Mederacke editierte.
Mederacke fand eine Anstellung als Solofagottist im Braunschweiger Staatsorchester und lebte nach seiner Pensionierung in Braunlage im Harz, wo er 1983 verstarb.
Die vorliegende Erstedition hat als Vorlage eine originale Handschrift von Mederacke, welche einer seiner Schüler aufbewahrt hat.