W. A. Lütgen ist leider einer der Komponisten mit sehr wenigen biografischen Nachweisen. Wahrscheinlich ist hier Wilhelm Anton Lütgen, auch Lüttgen geschrieben (1781 - 1857) zu identifizieren, ein Geiger, Komponist und Musiklehrer in Köln. Am bekanntesten seiner Kompositionen dürfte das Hornquartett op.19 (erschienen um 1835 bei Mompour/Bonn) sein, welches auch heute noch zum Standardwerk vieler Hornquartette gehört und schon einige Male auf CD eingespielt wurde.
Von Lütgen lassen sich noch einige Kammermusikwerke für Streichinstrumente nachweisen. 1836 folgte ein Quartett für Horn, Violine, Viola und Cello op.30 (ROM 092). Schon 1819 erschien beim Verlag Schott ein Notturno für 2 Flöten und 2 Hörner, neu editiert unter ROM 067.
1835 zeigte der Bonner Verlag Mompour die Veröffentlichung der Divertissement pour 3 cors an.
Das viersätzige Werk überzeugt durch eine souveräne Beherrschung der Hornlage. An der Grenze des Übergangs vom ventillosen Inventionshorn zum Ventilhorn ist es fraglich, ob dieses Werk noch für Naturhorn oder schon für Ventilhorn geschrieben ist. Für ein ventilloses Instrument ist der Part des 3. Horns als sehr virtuos zu bezeichnen, jedoch gibt es dafür bei den Kompositionen von Dauprat und Carl Oestreich Vorbilder.